9. Die Ernte konservieren
Unsere Gartentipps hatten Erfolg, die Ernte fällt reich aus – so reich, dass gar nicht alles auf einmal verzehrt werden kann. Wenn auch die Familie, Nachbarn und Freunde nicht mehr ganz so begeistert auf Gemüse aus dem eigenen Garten reagieren, sollte man sich Gedanken um die Haltbarmachung der Pracht machen.
Lagern
Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, Kürbis und Kohl bleiben auch monatelang genießbar, wenn sie richtig eingelagert werden. Allerdings ist es heutzutage nicht einfach, einen passenden Lagerplatz zu finden: Er sollte dunkel und möglichst konstant zwischen fünf und zehn Grad Celsius kühl sein. Zudem muss er eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 80 Prozent aufweisen, da Gemüse schnell an Feuchtigkeit verliert. Viele Keller sind inzwischen aber zu warm oder zu trocken – vor allem wenn die Heizung darin untergebracht ist. Alternativ kann man Gemüse in einer Garage, einem Schuppen, im Frühbeetkasten oder in einer selbstgebauten Erdmiete lagern. Egal wo das Gemüse lagert: Nie zusammen mit Obst! Die Früchte verströmen das Gas Ethylen, das zur Nachreifung des Gemüses führt und es weich und matschig macht.
Einfrieren
Erbsen, Bohnen, Mais, Möhren, Spinat und Kohlrabi sowie Obst können problemlos tiefgefroren werden. Nicht geeignet sind hingegen Kartoffeln, Radieschen und grüne Salate. Das Obst und Gemüse sollte so zeitnah wie es geht nach der Ernte eingefroren werden. Am besten so schnell wie möglich – Stichwort „Schockfrosten“. So bleiben die Nährstoffe am besten erhalten. Die Behälter sollten nicht zu groß und absolut luftdicht sein. Bei großen Behältern dauern das Gefrieren und Auftauen zu lang, Luftsauerstoff zerstört wertvolle Vitamine. Vor dem Einfrieren sollte das Obst und Gemüse gewaschen und geputzt werden, je nach Sorte auch zerkleinert. Damit Gemüse beim Auftauen nicht matschig wird, ist es ratsam, es vor dem Einfrieren zu blanchieren: Dazu das Gemüse eine Minute lang in kochendes Wasser geben und danach sofort mit Eiswasser abschrecken.
Einkochen
Wie es Oma gemacht hat: Obst und Gemüse können durch Einkochen bis zu einigen Jahren lang haltbar gemacht werden. Dazu braucht es nur ein paar Einmachgläser, Gummiringe und Deckel. Das Obst oder Gemüse in Stücken in die Gläser geben, mit Flüssigkeit bedecken, verschließen und in einem großen Topf einkochen. Keime werden dadurch abgetötet, und durch das entstehende Vakuum können keine neuen Keime eindringen. Genaue Anleitungen gibt es zum Beispiel hier.
Einlegen und Fermentieren
Essiggurken und Sauerkraut sind die bekannten Klassiker, aber auch Bohnen, Gurken, Kürbis und vieles mehr lassen sich im Glas haltbar machen. Beim Einlegen wird das Gemüse mit Essig, Zucker und Salz aufgekocht und dann luftdicht in der Flüssigkeit aufbewahrt. Beim Fermentieren wird das Gemüse durch Milchsäuregärung haltbar und verändert dadurch seinen Geschmack und seine Konsistenz. Fermentieren liegt im Trend – Anleitungen finden sich überall zuhauf, zum Beispiel hier.
Marmelade, Gelee, Chutney & Co.
Nur durch die Fantasie und die Anzahl der Einmachgläser im Schrank sind die Möglichkeiten beschränkt, die sich beim Kochen von Marmeladen, Gelees und Chutneys bieten. Hier kann frei mit allerlei Obstkombinationen und Gewürzen experimentiert werden. So werden Obst und Gemüse auf Jahre hinaus haltbar – wenn die leckeren Aufstriche nicht zuvor weggenascht werden. Eine tolle Auswahl an Chutney-Rezepten gibt es hier.