7. Kompost, das schwarze Gold
Der gute, alte Kompost ist alles andere als ein wilder Abfallhaufen. Nicht umsonst wird er auch das „schwarze Gold des Gärtners“ genannt, denn im Komposthaufen werden Küchen-und Gartenabfälle zu wertvollem Humus umgewandelt, der nicht nur hervorragend düngt, sondern auch gleichzeitig die Bodenstruktur verbessert. Man könnte sagen: Erst ein Kompost schließt den Stoffkreislauf im Garten. Alles, was wir entnehmen, wird auch wieder zurückgeführt, sodass möglichst wenig verloren geht.


Das Einmaleins des Kompostierens.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kompostierung ist die richtige Lage. Je näher sich der Komposthaufen an der Terrasse befindet, desto effektiver wird man ihn auch nutzen, weil es keine große Mühe macht, die Küchenabfälle dorthin zu tragen. Damit sie dort ungestört verrotten können, sollte der Kompost vor Wind geschützt sein und nicht stundenlang direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Ein optimaler Kompostplatz liegt beispielsweise unter Sträuchern und Bäumen (etwa Haselnusssträucher und Holunderbüsche), die den Haufen schützen und so den ganzen Vorgang beschleunigen können. Kleiner Tipp: Werden die Abfälle mit etwas Erde oder anderen organischen Materialien wie Stroh oder Holzhäcksel bestreut, entstehen keine unangenehmen Gerüche.
Die drei Phasen der Kompostierung | |
Phase 1: Vorrotte, Abbauphase | Zu Beginn der Kompostierung ist eine Vielzahl an Mikroorganismen, wie z. B. Bakterien, Pilze, aktiv. Dabei werden leicht abbaubare Stoffe aufgespalten. Bei dieser Zersetzung entsteht Energie, die in Form von Wärme wieder abgegeben wird (ca. 50 – 65 °C), dadurch werden Krankheitskeime und Unkrautsamen abgetötet. |
Phase 2: Hauptrotte, Umbauphase | Die Temperatur sinkt auf 30 – 45 °C. Pilze werden aktiv und der Stoffumsatz verlangsamt sich. Humusstoffe werden aufgebaut. Der pH-Wert pendelt sich um etwa pH 7.0 ein. |
Phase 3: Reifephase, Abkühlphase | Jetzt werden schwer abbaubare Substanzen im Kompost mineralisiert, die Temperatur kühlt sich weiter ab. Würmer, Asseln und andere Kleinsttiere kommen hinzu, zerkleinern Material und tragen zur Reifung in Komposterde bei. |
Was gehört alles in den Kompost?
In einem Kompost sind die allermeisten organischen Rohstoffe gut aufgehoben. Dazu gehören Obst-und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffee und Gartenabfälle, wie Strauch- oder Grasschnitt. Laub sollte man separat kompostieren, weil die Verrottung der Blätter etwas länger dauert. Aber auch Fleisch, Milchprodukte, Gebäck und andere gekochte Essensreste sollten nicht auf dem Kompost landen: Diese Abfälle könnten Ratten anlocken.


Die Verwendung von Kompost
Wie der Kompost im Garten eingesetzt wird, hängt vom Reifegrad ab. Man unterscheidet zwischen Roh-, Reife-, und Spezialkompost. Rohkompost ist zwischen drei und acht Monate alt und deshalb noch nicht fertig ausgereift. Viele Ausgangsrohstoffe sind zum Teil noch erkennbar und vereinzelt sind Kompostwürmer zu finden. Im Garten darf man ihn nur bedingt einsetzen, weil er in diesem Zustand beispielsweise die Samenkeimung der Pflanzen schädigen kann. Er sollte also nicht mit Aussaaterde vermischt werden. Rohkompost eignet sich aber gut zum Mulchen von Beerensträuchern und für die Pflege von Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf, wie Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis und Kohlgewächsen. Reifekompost ist bereits über acht Monate alt und ist, wie der Name schon sagt, fertig ausgereifter Kompost. Man erkennt ihn daran, dass keine Würmer mehr zu finden sind. Der Geruch ist waldähnlich und seine Farbe dunkelbraun. Er wird vor allem als Bodenverbesserer und Dünger eingesetzt, da er die Pflanzengesundheit und ihr Wachstum fördert. In vielen Bereichen kann er sogar Torf ersetzen. Mit Spezialkompost ist die separate Verrottung von Laub gemeint. Laubkompost braucht etwas länger und hat hinterher einen pH-Wert von 4–5. Deshalb eignet er sich für alle Pflanzen, die einen sauren Boden brauchen.